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Wenn Hirsche fegen - Lauterbacher Anzeiger

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„Kolbenhirsche“ nennt man die „Könige des Waldes“, wenn sie einen Bast auf ihrem Geweih tragen. In regional unterschiedlichen Zeiten von Anfang Juli bis Ende August wird dieser abgestreift, so auch im Lauterbacher Stadtteil Allmenrod.

Ein Hirsch bei Allmenrod: Der Bast an dem Geweih hilft unter anderem bei dem Nährstofftransport, muss aber beizeiten abgestrifften werden. Foto: Perkuhn

Ein Hirsch bei Allmenrod: Der Bast an dem Geweih hilft unter anderem bei dem Nährstofftransport, muss aber beizeiten abgestrifften werden. (Foto: Perkuhn)

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ALLMENROD/VOGELSBERGKREIS - (mpe). „Kolbenhirsche“ nennt man die „Könige des Waldes“, wenn sie einen Bast auf ihrem Geweih tragen. In regional unterschiedlichen Zeiten von Anfang Juli bis Ende August wird dieser abgestreift, das „Verfegen des Geweihs“ wie man es in der Jägersprache nennt. Einen Einblick auf diese Naturschauspiel gibt es diesmal in unserer losen Serie „Wild auf dem Vulkan“.

„Meistens sind Rothirsche während des Fegens besonders heimlich, halten sich in dieser für sie bestehenden Ausnahmesituation eher sehr versteckt. Selten bekommt man einen solchen „Feist“-Hirsch in freier Wildbahn zu Gesicht“, erläutert Förster Christof Croonenbrock. Einige Tage dauert die Prozedur, in der sich der Hirsch wie in einer Art „Befreiungsschlag“ vom Bast entledigt.

Mit dieser samtig-wollenen Schutzhülle ist das Geweih von Beginn der jeweiligen jährlichen Neubildung an fest verwachsen. Jeweils im Winter wird das alte Geweih„abgeworfen“, beim Wachstums des jährlich neu geschobenen aus Knochen bestehenden Geweihs erfüllt der unter anderem von Nervenbahnen durchzogene Bast neben der Schutzfunktion auch die Aufgabe als „Transporteur“ von Nährstoffen. Beginnt der Bast im Sommer abzuplatzen, setzt gleichzeitig das „Fegen“ des Hirsches an Ästen und Büschen ein, um „die herum hängenden Fäden und Fetzen loszuwerden“.

„Nicht zuletzt markiert ein Hirsch durch das Hin- und Herfegen sein Territorium“, weiß der Förster. Als Vorstandsmitglied der „Rotwild-Hegegemeinschaft Nördlicher Vogelsberg“ verweist Christof Croonenbrock im übrigen darauf, dass die Hirsche des Vogelsbergs deutschlandweit zu denen gehören, die die beste Konstitution aufweisen, vor allen Dingen bedingt durch gute Nährstoffe, durch ruhige Waldgebiete und nicht zuletzt durch dem Lebensraum zahlenmäßig angepasster Bestände.

Das Foto entstand in einem großräumigen Gatter in Allmenrod, in dem der stattliche „Flori“ mit seinem ansehnlichen „Harem“ zu Hause ist. Bestens versorgt und menschenbezogen, bestehen für ihn genügend Möglichkeiten, sich zwischen Bäumen und Büschen zu verstecken und sich zurückzuziehen. Nach und nach hat er sich in den vergangenen Tagen den Bast abgestreift. Stolz kann er in der in wenigen Wochen beginnenden Brunft sein prächtiges Geweih präsentieren.




September 10, 2020 at 05:00AM
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