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Erding: „Zahlreiche Vertragsverletzungen“: FC Langengeisling will sich von Wirt trennen - Der hält aber dag... - Merkur.de

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Ärger um das Vereinslokal Blauer Hirsch in Langengeisling: Der Verein will sich vom Wirt wegen „zahlreicher Vertragsverletzungen" trennen. Der hält aber dagegen.

Langengeisling – Groß war die Aufbruchstimmung beim FC Langengeisling. Kein Wunder, hatte man doch allen Grund, stolz zu sein auf das neue Vereinsheim. Ein Prunkstück dort: die noble Gaststätte, die im vorigen Spätherbst eröffnet hat. Nur ein Dreivierteljahr später hat die Stimmung um den Blauen Hirsch, wie das Lokal in Anlehnung an die Vereinsfarben und den Nachnamen der Wirtsfamilie heißt, erheblich gelitten. Das Tischtuch zwischen Wirt Gerd Hirsch und dem FCL ist zerschnitten.

Der Verein hat nach mehreren schriftlichen Abmahnungen am 24. Juli die fristlose Kündigung ausgesprochen. Nachdem Mitte August ein Gesprächstermin zur Auflösung des Pachtverhältnisses gescheitert war, will der FCL nun eine Räumungsklage gegen Hirschs Alles Blau GmbH einleiten. Darüber berichtet FCL-Vorsitzender Sepp Kaiser in einer Rundmail an alle Vereinsmitglieder, die er am Dienstag verschickt hat. „Der Vorstand musste nach zahlreichen Vertragsverletzungen durch den Betreiber unseres Vereinsheims hinsichtlich des Pachtvertrags handeln“, heißt es darin. Man sei verpflichtet, jeden Schaden vom Verein abzuwenden.

Details will Kaiser im Gespräch mit unserer Zeitung wegen des laufenden Verfahrens nicht preisgeben. Er streitet jedoch nicht ab, dass an dem kursierenden Gerücht etwas dran sei, der Wirt habe Getränke nicht nur bei den Brauereien, mit denen ein Vertrag besteht, eingekauft, sondern sich auch anderswo bedient – zu günstigeren Preisen. Weitere Vergehen gingen „in die gleiche Richtung“, so Kaiser.

„Das ist schlichtweg haltlos“, sagt Gerd Hirsch dazu. Einer Klage sehe er „mit großer Gelassenheit“ entgegen.

Der Pachtvertrag läuft auf zehn Jahre. An dem vom FCL aufgesetzten Werk übt Hirsch Kritik. „Wenn man den rechtlich prüft, hat der diverseste Mängel“, sagt er.

„Wir haben eine äußerst kulante Grundpacht gemacht. Für das Geld bekommst du in Erding sonst kein Lokal“, berichtet FCL-Chef Kaiser. Unabhängig von den vorgeworfenen Vertragsverletzungen sagt er, dass immer weniger Vereinsmitglieder die Gaststätte besuchten. Es sei nicht gewünscht, dass sich die Junioren dort zum Trinken aufhielten. Hirsch sieht das anders. Nach den Testspielen zuletzt seien sehr wohl Mannschaften da gewesen: „Ich habe da keine Veränderung bemerkt.“

Von Anfang an sei der Blaue Hirsch nicht als gewöhnliches Vereinslokal geplant gewesen, sagt der Wirt, der ein waschechter Erdinger ist und seit knapp 20 Jahren in Niederding lebt. Soll heißen: Es braucht mehr Speisen als Pommes und Currywurst – folglich auch teurere Gerichte –, damit sich die Wirtschaft finanziell trägt. Und ein Bier für 3,50 Euro bekomme man sonst nirgends in der Stadt, so Hirsch. Es brauche auch externe Gäste, um überlebensfähig zu sein. Kundschaft habe er sogar aus München. An der Qualität des Essens, sagt auch Kaiser, gebe es nichts auszusetzen.

„Wir haben eigentlich alles umgesetzt, was der Verein wollte“, sagt Hirsch. Und auch jetzt, trotz Corona, sei die Terrasse des Lokals regelmäßig voll besetzt. Umso überraschter sei er vom Vorgehen des Vereins. Der FCL habe selbst Absprachen nicht eingehalten. Der Wirt weist auf bauliche Mängel hin, „die von Anfang an bekannt waren“. Hirsch erwägt sogar, seinerseits Klage einzureichen.

Nichtsdestotrotz betonen beide Seiten, dass sie sich am liebsten außergerichtlich einigen würden. Hirsch verweist auf den auf zehn Jahre ausgelegten Vertrag und kann sich vorstellen, dass er nach erfolgreichen Gesprächen mit dem Verein – solche habe ihm dieser in den vergangenen Monaten verwehrt – die Wirtschaft auch weiterhin führen wird. Kaiser wiederum bezeichnet eine mögliche weitere Zusammenarbeit als „eher schwierig“.

Die Geislinger Gaststätte ist für Hirsch, einen zweifachen Familienvater, die erste Wirtschaft, die er betreibt. Seine Frau Anja ist Küchenchefin. Hinzu kommen drei weitere feste Mitarbeiter und diverse Aushilfen. Hirsch sorgt sich um sein Team. Gerade jetzt, in Corona-Zeiten, sei es schwierig, Jobs in der Gastronomie zu finden.

Kaiser bestreitet derweil vehement Gerüchte, er habe bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern geführt. Die aktuelle Lage sei für beide Seiten jedenfalls nicht befriedigend. Zumindest dahingehend ist er sich mit Hirsch zu 100 Prozent einig.




August 27, 2020 at 12:00PM
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